Unsere kulinarische Donautour startete am Freitag den 25.08.2023 in Linz. Beim Eisenbahn Kajak- und Ruderverein schlugen wir unsere Zelte auf und stimmten uns in der Altstadt mit knusprigem Schweinsbraten und Semmelknödeln auf die österreichische Küche ein.


Am Samstag gab es zum Frühstück Linzer Torte als Nachtisch (nach historischem Rezept leider etwas trocken). Die Autos blieben in Linz stehen und wir paddelten zum Campingplatz in Au. Vor der Staustufe Abwinden-Asten setzten wir an der Umtragestelle mit Hilfe der Bootswagen vor Ort in einen landschaftlich reizvollen Seitenarm um und umfuhren so das Wehr. In Au kühlten wir uns nach dem heißen Tag in der Donau ab. Auch der Tarzansprung von einem Baum ins kühle Nass durfte nicht fehlen und führte zum Glück zu keinen Verletzungen. Abends zog ein heftiges Gewitter über den Ort, das unsere Zelte aber unbeschadet überstanden. Wir flüchteten in der Zeit in den Campinggasthof und diskutierten mit dem Wirt über die richtige Temperatur für blauen Zweigelt (den trinkt man in Au seltsamerweise sehr warm).


Am Sonntag paddelten wir von Au zum Campingplatz in Grein. Vor der Staustufe Wallsee-Mitterkirchen konnten wir (wie am Tag zuvor) wieder komfortabel mit Bootswagen vor Ort in einen Seitenarm umsetzen. Zum Mittagessen gab es Kaiserschmarrn im Gasthof gegenüber von Schloss Dornach. In Grein besichtigten wir noch das Schloss Greinburg. Zur Belohnung gab es anschließend Backhendl mit Erdäpfelsalat.


Am verregneten Montagmorgen gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück im Stadt-Café in Grein (ohne Prosecco). Anschließend paddelten wir zum Union Ruderverein in Pöchlarn. Die Staustufe Ybbs konnten wir wieder mit Hilfe von Bootswagen vor Ort umtragen. Die Totenkopf-Warnhinweise im Oberwasser flößten schon etwas Respekt ein. Der Wiedereinstieg im Unterwasser (mit großen Stufen statt einer Rampe) war leider nicht ganz ideal. Dafür beeindruckte der Blick auf Schloss Persenbeug. In Pöchlarn konnten wir noch für den Grillabend einkaufen, dann setzte Starkregen ein.


Am Dienstag war unser (Paddel-) Ruhetag. Es regnete weiterhin in Strömen. Wir fuhren mit der Bahn nach Melk und nahmen an einer kurzweiligen Führung durch das Stift Melk (Wahrzeichen der Wachau) teil. Anschließend stärkten wir uns mit fluffigen Marillenknödeln, fuhren mit dem Bus nach Aggstein und stiegen noch zur Ruine auf. Der grandiose Weitblick entschädigte für den schweißtreibenden Aufstieg. Ein paar Wandermuffel waren aber auch dabei. Zu allem Überfluss hatten dann auch noch die Ruinenschenke und nach dem Abstieg der Biergarten am Ufer geschlossen.


Von Mittwoch bis Freitag wollten wir eigentlich in drei weiteren Etappen bis nach Wien paddeln. Der Pegelstand an der Staustufe Melk war aber durch die Regenfälle der letzten Tage von 3m auf über 8m gestiegen. An unserem Standort in Pöchlarn (kurz vor der Staustufe Melk) war die Donau aber nicht über die Ufer getreten, da die Schleusen geöffnet wurden (der Pegel war deswegen sogar ein Meter tiefer). Die Donau hatte sich aber deswegen vom Stausee zum reißenden Fluss entwickelt. Wir nutzten deshalb den (weiterhin verregneten) Tag, um die Autos nachzuholen und fuhren dann mit den Booten auf dem Dach zum nächsten Etappenziel dem Campingplatz in Rossatz. Am Nachmittag klarte der Himmel auf und wir besichtigten noch Dürnstein mit seiner malerischen Uferpromenade direkt gegenüber. Das 5-Sterne-Hotel dort war verlockend, wir übernachteten aber doch wieder in unseren Zelten. Zum Abendessen gab es Schweinshaxerl und Saibling im Ganzen auf der Terrasse eines gehobenen Restaurants fußläufig vom Campingplatz inmitten von Weinreben.

Am Donnerstag war der Pegel wieder etwas gefallen. Trotzdem war die Situation (insbesondere vor den Staustufen) noch schwer einzuschätzen. Wir paddelten deshalb nur zu zweit und setzten hinter der Staustufe in Melk ein. Bei strahlend blauem Himmel paddelten wir so mit 17-18 km/h (statt dem sonst üblichen Stausee) bis nach Rossatz zum Campingplatz zurück. Die Testfahrt überzeugte uns, am nächsten Tag (bei weiterhin fallendem Pegel) wieder mit der ganzen Gruppe paddeln zu können. Am Nachmittag besuchten wir noch Krems und warfen anschließend am Campingplatz den Grill an. Am Freitag paddelten wir diesen schönsten Abschnitt der ganzen Donau (Wachau vom Stift Melk bis zur Kirche in Dürnstein) erneut mit der ganzen Gruppe und wären am liebsten noch länger in dieser hügeligen Weingegend mit beeindruckenden Burgen, Schlössern und Klosteranlagen geblieben (die breite Donau auf den ersten Abschnitten empfanden wir im Vergleich etwas eintönig).


Am Freitag luden wir nachmittags die Boote auf, fuhren zur Jugendherberge nach Wien und ließen den Urlaub mit der Erkundung der Stadt ausklingen. Wir besichtigten unter anderem den Stephansdom, das Hundertwasserhaus, die Schlösser Belvedere und Schönbrunn und verbrachten den ersten Abend auf dem Naschmarkt mit uriger Blasmusik. Natürlich durfte eine Leckerei wie das Wiener Schnitzel (riesige Portion, das war eine Herausforderung) nicht fehlen. Einer gönnte sich am Samstag sogar einen Mittagsschlaf, der Rest musste weiter die Top25 der Sehenswürdigkeiten bei sengender Hitze ablaufen. Am Samstag Nachmittag waren wir dann aber irgendwann platt und gönnten uns in einem Café eine Sacher Torte mit kleinem Braunen. Den Abend ließen wir auf einem Filmfestival am Rathaus und anschließend im Bermudadreieck (Kneipenviertel) ausklingen. Am Sonntag fuhren wir wieder nach Hause.

Written by Christian Zentis

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